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Paradiesbaum Erfurt, Foto: ACHAVA e. V.
Foto: ACHAVA e. V.

Paradiesbaum Erfurt – Mein Blatt. Unser Baum.

Nihad Dabeet ist verstorben

geboren am 13. April 1968 in Ramle (Israel)
verstorben am 15. Januar 2024 in Ramle (Israel)

Am heutigen Montag ist der arabisch-israelische Künstler Nihad Dabeet im Alter von 55 Jahren in seinem Atelier in Ramle (Israel) verstorben. Nihad Dabeet war ein großer Brückenbauer zwischen Israel und Deutschland und hat die Menschen miteinander verbunden. Er hat seine Friedensidee vom PARADIESBAUM auf dem Erfurter Petersberg gemeinsam mit der jüdischen Künstlerin Ruth Horam entsehen lassen. Der über sieben Meter hohe PARADIESBAUM aus Stahl und Kupfer steht seit dem 20. September 2020 auf dem Erfurter Petersberg. Mehr als 75.000 Kupferblätter wurden von Nihad, seiner Familie und vielen Helfern handgefertigt und von Nihad in den Folgejahren am PARADIESBAUM angebracht. Jährlich kehrte Nihad zu den ACHAVA Festspielen nach Thüringen zurück. Erfurt wurde für ihn zu einer zweiten Heimat. Er arbeitete mit vielen hundert Schülerinnen und Schülern zum Thema Frieden und Paradies. Im Jahr 2021 entwickelte Nihad Dabeet für ACHAVA ein neues Kunstprojekt. Am 1. Oktober 2021 wurden die von Nihad und vielen jungen Menschen gefertigten großen Flugdrachen in Form des ACHAVA-Sternes beim 1. Interkulturellen Drachenfestes in den Erfurter Himmel geschickt.

Der Auschwitz- und Buchenwaldüberlebende und Präsident des IKBD, Naftali Fürst, lernte Nihad Dabeet in Erfurt am Paradiesbaum kennen. Eine tiefe Freundschaft hat die beiden über Jahre verbunden. Naftali Fürst schreibt zum Tode von Nihad:

»Nihad ist ein Name, den ich sowohl bei unseren Treffen in Weimar als auch beim Telefonieren immer gerne gehört habe. Heute habe ich in einem Telefonat mit Martin Kranz seinen Namen gehört und das verhieß nichts Gutes für mich - Nihad ist verstorben. Eine Katastrophe für die Familie und eine Katastrophe für ihre vielen Freunde. Du hattest noch viele weitere Funktionen und Träume zu erfüllen. Du hast mir deine künstlerischen Träume in Israel und Deutschland gezeigt. Eine bessere Gesellschaft aufzubauen, die auf Freundschaft und Frieden basiert. Du bist vorzeitig gegangen. Ein junger Mann. Tova und ich werden Dich, lieber Mensch und Handwerker, nie vergessen. Möge Dein Andenken gesegnet sein.«

Nihad war noch voller Ideen und hatte bereits sein Kommen zu den ACHAVA Festspielen im September 2024 zugesagt. Wir sind tief traurig und werden ihn sehr vermissen! Ein großer Künstler, Friedensaktivist und wertvoller Mensch ist heute von uns gegangen.

Wir laden herzlichst am 21. Januar um 15:00 Uhr zu einer Gedenkfeier für Nihad Dabeet am PARADIESBAUM auf den Erfurter Petersberg ein. Die kupfernen Paradiesblätter können gern mitgebracht werden. Diese werden am Sonntag vor Ort am PARADIESBAUM angebracht.

Mit herzlichen Grüßen für das ganze ACHAVA-Team,

Martin Kranz
Alexandra Nocke
Rainer Lendler
Franz Lademann
Jörg Jung
Angelika Kranz
Peter Kranz
Jana Becker
Stefan Kranz
Florian Dejmek
Alexandra Husemeyer
Malik Alkalifa
Hendrik Krumbein

Auf einem zentralen Platz in Jerusalem steht ein beeindruckendes Symbol für Hoffnung und Frieden: es ist die aus Stahl und Kupfer geschaffene Skulptur »Dream of an Olive Tree« des israelischen Künstler-Duos Ruth Horam (86, aus Jerusalem) und Nihad Dabeet (46, aus Ramle). Dieser gemeinschaftlichen Arbeit einer Jüdin und eines israelischen Arabers liegt der Gedanke von Menschlichkeit und Dialog zu Grunde. Die Umsetzung dieses Gedankens überzeugt nicht nur ästhetisch, sondern in ihrer Klarheit und Symbolkraft.

Der Olivenbaum prägt die mediterrane und nahöstliche Kulturlandschaft und ist eine seit Jahrtausenden im Mittelmeerraum kultivierte Nutzpflanze. Kulturhistorisch ist der Olivenbaum ein zentrales Symbol in der römischen und griechischen Mythologie sowie in den drei monotheistischen Weltreligionen.

Für Erfurt hat das Künstler-Duo eine 7 Meter hohe Variante geschaffen. Der Paradiesbaum konnte am 20. September 2020 auf dem Plateau des symbolträchtigen Petersberg eingeweiht werden. Die Skulptur, als Sinnbild für Hoffnung und Leben trägt bereits 65.000 kupferne Blätter. Der Stamm und die Äste bestehen aus Baustahl, welchen der Künstler aus Ruinen seiner Heimatstadt Ramle entnommen hat.

Seit Oktober 2019 werden in Erfurt Blätterpaare aus Kupfer verkauft. Diese können ein Teil des Kunstwerkes werden. Durch die aktive Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern in den Entstehungsprozess der Skulptur und die Interaktion mit den Künstlern, wird der »Paradiesbaum« zu einem Identifikationsobjekt, die das enge Geflecht zwischen den Menschen in Deutschland und Israel verdeutlicht.

Die Geschichte des Kunstwerkes und weitere Informationen finden Sie unter www.paradiesbaum.org.

  • Kuratorin Paradiesbaum: Dr. Alexandra Nocke (Deutschland, Berlin)
  • Architekt Paradiesbaum: Rainer Lendler (Deutschland, Berlin)
Beitrag zum Paradiesbaum in Erfurt im Thüringen Journal

Künstlergespräche mit Nihad Dabeet

Do, 19. Oktober 2023 · 16–19 Uhr
Fr, 20. Oktober 2023 · 15–18 Uhr

Website

Mehr Informationen unter:
paradiesbaum.org

Bestellung

Die Blätter können in allen Filialen der Sparkasse Mittelthüringen in Erfurt, der Tourist-Information Erfurt, bei 360 Grad Thüringen Entdecken, sowie in teilnehmenden Hotels für jeweils 20€ erworben werden.

Online-Bestellung über den Shop der Tourist-Information Erfurt.

Ein Projekt der ACHAVA Festspiele Thüringen in Kooperation mit der Sparkasse Mittelthüringen, der Stadt Erfurt, dem Tourismusverein der Stadt Erfurt und der Thüringer Tourismus GmbH.