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Miriams Tagebuch. Die Geschichte der Erfurter Familie Feiner
Lesung des Jugendtheaters Die Schotte aus dem Tagebuch, Foto: Stadtverwaltung Erfurt
Miriam Ziv (geb. Maron Feiner), Palästina 1945, Foto: Familie Ziv

Miriams Tagebuch. Die Geschichte der Erfurter Familie Feiner

Lesung & Gespräch

Lesung des Jugendtheaters Die Schotte und Gespräch zur Sonderausstellung »Miriams Tagebuch. Die Geschichte der Erfurter Familie Feiner«

Das Tagebuch der Erfurter Schülerin Marion Feiner, die sich nach ihrer Auswanderung Miriam nannte, ist ein außergewöhnliches Zeugnis der Shoah und des Aufbruchs in ein neues Leben in Palästina. Es steht im Zentrum einer berührenden Sonderausstellung im Erinnerungsort Topf & Söhne über eine Familie, deren Schicksal exemplarisch für die jüdische Bevölkerung Erfurts im Nationalsozialismus ist.

Jugendliche, so alt wie damals Marion Feiner, lesen an diesem Abend Auszüge aus ihrem Tagebuch, das sie an ihrem 14. Geburtstag am 10. Dezember 1935 in Erfurt begann und am 13./14. September 1939 im Kibbutz Ginegar in Palästina beendete. Es begleitete sie beim Erwachsenwerden in einer Zeit, die geprägt war von Alltagsantisemitismus, dem Berufsverbot des Vaters und dem Verlust der Eltern. Marion und ihre Schwester Lotte wanderten mit der Jugendalijah ins britische Mandatsgebiet Palästina aus, ihren Eltern wurde die Einreise nach Palästina verwehrt. Sie wurden am 28. Oktober 1938 gemeinsam mit rund 100 Personen aus Erfurt nach Polen abgeschoben und später im Ghetto Lemberg von den Nationalsozialisten ermordet.

Im Anschluss an die Lesung führt die Kuratorin PD Dr. Annegret Schüle in die Sonderausstellung ein, erläutert die Geschichte der Massenabschiebung von Jüdinnen und Juden in der sog. »Polenaktion« vor 85 Jahren und steht für Gespräche zur Ausstellung zur Verfügung.

Termin

Fr, 19. Oktober · 19 Uhr

Erinnerungsort Topf & Söhne

Sorbenweg 7
99099 Erfurt