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Begegnung mit dem Schoah-Überlebenden Rabbiner Dr. Gábor Lengyel
Foto: Daniel Schvarcz/Zsifoto

Begegnung mit dem Schoah-Überlebenden Rabbiner Dr. Gábor Lengyel

Hört die Zeugen

Eine Lebensgeschichte in drei Ländern – verbunden mit der Erinnerungskultur in Deutschland

Gábor Lengyel wurde am 13. Januar 1941 als Sohn einer modern-orthodoxen jüdischen Familie in Budapest geboren. In Ungarn begann die Vernichtung der Jüdinnen und Juden nach der Besetzung durch die Wehrmacht im März 1944. Ab Oktober 1944, mit der Machtübernahme der »Pfeilkreuzlerpartei«, wurden an den Donauufern tausende Juden aus Budapest ermordet und zehntausende auf Todesmärsche in Richtung österreichische Grenze gezwungen. Insgesamt wurden etwa 565.000 ungarische Jüdinnen und Juden ermordet.

Unter den aus Budapest Deportierten war die Mutter des damals dreijährigen Gábor Lengyel. Das Kind überlebte die Schoah in Budapest, die Mutter starb auf einem Todestransport in das Konzentrationslager Dachau.

Zwischen 1956 und 1965 lebte Gábor Lengyel in Jerusalem und Tel Aviv und absolvierte seinen Militärdienst. Anschließend absolvierte er ein Studium zum Diplomingenieur an der Technischen Universität in Braunschweig und arbeitete danach in international tätigen Industrieunternehmen.

In Braunschweig engagierte er sich für den Wiederaufbau der jüdischen Gemeinde und war lange ihr Vorsitzender. Nach dem Studium im Rabbinerseminar in Budapest und am Abraham Geiger Kolleg in Berlin und einer Promotion in Budapest bis 2008 wirkte er als Rabbiner in Hannover und Hamburg. Er ist seit 2011 Vortragender und Dozent an der Leibniz Universität in Hannover und seit Jahrzehnten im christlich-jüdischen Dialog sowie in jüdisch-islamischen Gesprächen deutschlandweit und international engagiert. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Deutschen Dialogpreis.

Über seine langjährige Tätigkeit als Seniorrabbiner der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover sagt Lengyel: »Ich sehe es seit unserer Gründung im Jahre 1995 als meine wichtigste Aufgabe an, unsere Mitglieder den jüdischen Werten und unserer Tradition näherzubringen. Mein lebensbegleitendes Motto (Pirkei Awot 4, 27): »Betrachte nicht den Krug, sondern dessen Inhalt«.

Im Anschluss an den Vortrag findet ein Gespräch mit dem Publikum statt.

In Kooperation mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Thüringen.

Ausstellungs-Tipp: Verfolgen und Aufklären. Die erste Generation der Holocaustforschung

Erinnerungsort Topf & Söhne, Erfurt, noch bis 1. Nov. 2026 · 10–18 Uhr

Termin

Mi, 10. September · 19 Uhr

Eintritt

  • frei

Erinnerungsort Topf & Söhne, Erfurt

Sorbenweg 7, 99099 Erfurt